iPad 2 und iOS 4.3: Der Vorsprung von Apple ist gross

Erfahrung aus dem letzten Jahrtausend

Visionäre Konzepte.

Was die Hardware angeht, hätten sich viele Apple-Fans noch mehr erhofft, als das iPad 2 bietet – obwohl der Fortschritt beachtlich ist. Es ist aber gar nicht die Hardware, welche neue Apple-Produkte im Vergleich zur Konkurrenz einzigartig dastehen lässt – sondern es ist die Software, die Menschen befähigt, Dinge zu tun, die sie wirklich wollen. Einzigartige Soft- und Hardware-Kombinationen haben bei Apple seit dem letzten Jahrtausend Tradition.

Fähig, schick und einfach

Viele kaufen Apple-Produkte, weil sie schön sind, cool, angesagt. Andere kaufen die iOS-Geräte von Apple nicht, weil sie gewisse Dinge nicht können oder nicht von Haus aus perfekt: zuverlässig wecken, To-Do-Listen abhaken, Outlook-Termine wie Outlook verwalten, Dateien wie ein Speicherstick transportieren, von Apple nicht kontrollierte Programme installieren, … die Liste lässt sich nach Belieben verlängern. Beide Gruppen übersehen, was Apple-Produkte wie das iPad so wertvoll macht: Das, was sie alles können, und wie einfach sie uns dies machen. Das Konzept der Fingerbedienung auf kleinen Bildschirmen machte eine strenge Reduktion auf das Wesentliche notwendig. Dadurch sind die Geräte und Anwendungen zugänglicher für alle, auch für Leute, die mit dem Computer nie richtig warm wurden. Die Bedienung kinderleicht zu nennen, würde den Kindern nicht gerecht – die lernen alles. Greisenleicht trifft es wohl eher, wenn sich Alte und andere Technophobe dafür begeistern können. Kein Wunder, wandern die benutzungsfreundlichen Innovationen von den mobilen Geräten langsam in Richtung Desktop; der App-Store war diesbezüglich erst der Anfang.

Design, das Aufgaben besser löst

Es ist unbestritten: Bezüglich Design setzt Apple den Standard, die Mitbewerber kopieren, variieren. Bei der zweiten Generation Tablet-Computer konnte sich der Marktführer darauf konzentrieren, ein gutes Produkt zu perfektionieren. Dünner, leichter, leistungsfähiger und empfänglicher für alle möglichen Signale aus der Aussenwelt ist das iPad 2 im vergleich zum Vorgänger geworden. Und mit dem schicken und praktischen Deckel, Smart Cover genannt, wird sich Apple einen noch grösseren Teil des Zubehör-Marktes schnappen. Auch hier dank einer Lösung, die schlicht besser ist als alles, was die Zubehörindustrie je hervorbringen konnte, weil das Zubehör zusammen mit dem Hauptprodukt entwickelt und funktionell integriert wurde. Hüllen, die nicht nur schützen, sondern auch noch als Ständer dienen, gab es schon vorher. Keine aber schaffte dies, ohne das elegante Design zu ruinieren. In der Regel sind in geöffnetem Zustand nur der Bildschirm und die wenigen Bedienungs- und Anschlusselemente sichtbar. Die Abdeckung auch gleich für das Ein- und Ausschalten zu verwenden, das hätte kein Zubehörhersteller im Alleingang geschafft – es ist aber ein sehr praktisches Feature und schont die wenigen Knöpfe am Gerät.

Software, welche die Medienproduktion demokratisiert

Mit jedem Mac-Computer liefert Apple ein Softwarepaket aus, das Benutzer anderer Computer neidisch macht. Programme, die einfach zu bedienen sind, sinnvoll und ohne Konfigurationsaufwand zusammenspielen und den Menschen so den Alltag erleichtern und viel Zeit sparen. Apple-Software kommt in der Regel mit Vorlagen daher, die schön anzuschauen und einfach zu benutzen sind – und wiederum sparen die Anwenderinnen und Anwender wertvolle Zeit. Beim Erstellen von Fotobüchern und Diaschauen mit iPhoto, beim Filme-Schneiden mit iMovie, beim Ordnen der Musiksammlung in iTunes und beim Erstellen von PDF-Dokumenten aus jedem beliebigen Programm. Und dann natürlich nochmals beim Synchronisieren fast aller Informationen mit dem Apple-Mobiltelefon und dem iPad, da spart man locker ein paar Tage oder Nächte.

Nach den Fotos die Filme – und als Soundtrack eine Eigenkomposition

Fotos auf dem iPad zu betrachten und vorzuführen, machte schon bisher Freude, die Vorbereitung musste aber vorerst auf dem PC erfolgen. Mit dem als Zubehör erhältlichen Camera Connection Kit kam dann die Möglichkeit, Fotos und Videos direkt vom Aufnahmegerät dem iPad zu übergeben und dort auch zu sichten und Misslungenes zu löschen. Das iPad2 bringt nun genügend Rechen- und Videopower mit, um Filme zu schneiden, zu vertonen und auf grossen Bildschirmen in HD-Qualität abzuspielen. Und mit dem Programm Garageband komponiert und spielt man gleich noch die Filmmusik dazu, per Fingertipp auf virtuellen Instrumenten mit Anschlagdynamik.

Gereifte Konzepte des Pioniers

Im letzten Jahrtausend waren Steve Jobs und seine Firma der Zeit manchmal weit voraus, seit der Lancierung des iPods hat Apple das Timing aber fast perfekt im Griff. Bereits 1996 lancierte Apple eine auch für Private bezahlbare Maschine für die Videoproduktion: Der Performa 6400/200 verfügte über eine TV-Karte, konnte das Fernsehsignal oder Aufnahmen aus der Videokamera aufzeichnen und dank Videoschnitt-Software und Avid-PCI-Karte auch mehrspurig schneiden und in VHS-Qualität wieder ausgeben. Für die damalige Zeit einzigartig, im Preis konkurrenzlos und trotzdem kein kommerzieller Grosserfolg. Das Publikum war wohl noch nicht reif für das Heim-Video-Studio.
Auch in die Vorübung mit tragbaren Computern ohne Tastatur hat Apple ja bereits in den 1990er-Jahren viel Zeit und Geld investiert, ohne mit der Newton-Serie auf einen grünen Zweig zu kommen.  – Es lohnt sich, kurz bei Wikipedia die konzeptionellen Besonderheiten nachzuschlagen, um zu staunen, wie visionär das Konzept damals war.

Weder Technologie noch Konsumentinnen und Konsumenten waren vor 15 Jahren für den grossen Durchbruch bereit – heute sind sie es, Apple hat den Durchbruch geschafft und wird vom Vorsprung noch Jahre profitieren, genauso wie vom unveränderten Ansatz, das Leben der Menschen durch einfache Lösungen zu verbessern und die Medienproduktion zum Volksgut zu machen.

Social-Media-Trends 2011 konkret und kurz

In einem sehr interessanten Artikel hat der deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zehn Thesen zur nahen Zukunft von Social Media kurz und konkret zusammengestellt. Hier eine Zusammenfassung, ergänzt mit eigenen Bemerkungen und Fragen.

«Social Media wird in Unternehmensorganisationen integriert»

Social Media hält in Unternehmen Einzug, ob sie es wollen oder nicht. Ob jene, die es wollen, es auch gut organisieren?

«Employer Branding 2.0»

Das Image als Arbeitgeber wird mitgeprägt durch die mitteilsamsten Angestellten, dazu Ex-Angestellte, Geschäftspartner, Nachbarn, … Nur in wenigen Fällen hat deswegen die Stellenanzeige ausgedient. Und ob sich wirklich Geld sparen lässt, wenn man darauf verzichtet?

«Die Produktentwicklung wird sozialisiert»

Anwender-Rückmeldungen sind wichtig für die Verbesserung von Produkten. Und viel Feedback ist besser als wenig. Aber ist viel und schnell wirklich besser als wenig und profund?

«CRM wird nicht mehr sein, was es war»

Menschen ernst nehmen und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren, war schon bisher wichtig. Nun kommt noch das Monitoring dazu. CRM-Systeme könnten helfen – aber wann und wie?

«Unternehmen aus der zweiten Reihe springen auf»

Social-Media-Budgets in kleinen und mittelgrossen Unternehmen – gibt es das? Ist es nicht eher so, dass Mitarbeitende Zeit abzweigen, ohne zu fragen? Oder in der Freizeit weiter für das Unternehmen und sich selbst Social Branding betreiben?

«Social Media ist mehr als Facebook»

Neue Online-Spielwiesen und Apps entstehen laufend. Doch was wird Bestand haben? Wo lohnen sich Investitionen? Neben Blogs wette ich auf individualisierte Newsströme wie Flipboard für iPad und paper.li für das Web, wobei die attraktive Aufbereitung durch den Aggregator immer wichtiger wird.

«„Social Intelligence“ wird zum Erfolgsfaktor»

Monitoring optimieren und neu gewonnenes Wissen sinnvoll nutzen sind echte Herausforderungen für Unternehmen. Das versucht wohl auch der BVDW auszudrücken, wenn er von der «adaptiven Aussteuerung der Kommunikation» schwadroniert. Oder bin ich der einzige, der das nicht versteht?

«Die ROI Diskussion geht weiter»

Welche Resultate erzielen wir via Social Media? Und wie sind sie zu bewerten? Noch eine Kommunikationsdisziplin, die Rätsel aufgibt und Anlass zu Diskussionen. Mit Statistik lässt sich ja bekanntlich alles beweisen.

«Neue Berufsbilder entstehen»

Sind Social Media Worker die neuen Sozialarbeiter? Wird der Community Manager zum hoch dotierten Spezialisten mit exorbitantem Bonus? – Neue Fähigkeiten sind nicht unbedingt gefragt, aber alte neu einzusetzen: Sprachkompetenz, einschliesslich die Kunst, sich kurz zu fassen; Empathie, Zeitmanagement, permanentes Lernen und Offenheit für Neues. Und Fleiss, denn Stellenbeschriebe und Reglemente sind zu revidieren en masse.

«Das Ende der Kampagne, wie wir sie kannten»

Mediamarkt-Zeitungsbeilagen und TV-Werbung beweisen, dass die penetrante Kampagne nach wie vor ihre Berechtigung hat. Es gibt immer noch Leute, die eine Botschaft glauben, wenn man sie nur oft genug wiederholt. Auch wenn es kein Followee* ist, der sie von sich gibt.

* Ein Followee ist eine Person, der du auf Twitter folgst, weil du ihre Mitteilungen interessant  findest. Du kannst @PaperlApp auf Twitter folgen, dann ist @PaperlApp dein Followee.

Und hier noch der ursprüngliche Tweet im Wortlaut:
Social-Media-Trends konkret und kurz: RT @INM BVDW: 10 Thesen zur Zukunft von Social Media in 2011 http://fb.me/vleSvxcy (via @bondybeach)