Social-Media-Trends 2011 konkret und kurz

In einem sehr interessanten Artikel hat der deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zehn Thesen zur nahen Zukunft von Social Media kurz und konkret zusammengestellt. Hier eine Zusammenfassung, ergänzt mit eigenen Bemerkungen und Fragen.

«Social Media wird in Unternehmensorganisationen integriert»

Social Media hält in Unternehmen Einzug, ob sie es wollen oder nicht. Ob jene, die es wollen, es auch gut organisieren?

«Employer Branding 2.0»

Das Image als Arbeitgeber wird mitgeprägt durch die mitteilsamsten Angestellten, dazu Ex-Angestellte, Geschäftspartner, Nachbarn, … Nur in wenigen Fällen hat deswegen die Stellenanzeige ausgedient. Und ob sich wirklich Geld sparen lässt, wenn man darauf verzichtet?

«Die Produktentwicklung wird sozialisiert»

Anwender-Rückmeldungen sind wichtig für die Verbesserung von Produkten. Und viel Feedback ist besser als wenig. Aber ist viel und schnell wirklich besser als wenig und profund?

«CRM wird nicht mehr sein, was es war»

Menschen ernst nehmen und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren, war schon bisher wichtig. Nun kommt noch das Monitoring dazu. CRM-Systeme könnten helfen – aber wann und wie?

«Unternehmen aus der zweiten Reihe springen auf»

Social-Media-Budgets in kleinen und mittelgrossen Unternehmen – gibt es das? Ist es nicht eher so, dass Mitarbeitende Zeit abzweigen, ohne zu fragen? Oder in der Freizeit weiter für das Unternehmen und sich selbst Social Branding betreiben?

«Social Media ist mehr als Facebook»

Neue Online-Spielwiesen und Apps entstehen laufend. Doch was wird Bestand haben? Wo lohnen sich Investitionen? Neben Blogs wette ich auf individualisierte Newsströme wie Flipboard für iPad und paper.li für das Web, wobei die attraktive Aufbereitung durch den Aggregator immer wichtiger wird.

«„Social Intelligence“ wird zum Erfolgsfaktor»

Monitoring optimieren und neu gewonnenes Wissen sinnvoll nutzen sind echte Herausforderungen für Unternehmen. Das versucht wohl auch der BVDW auszudrücken, wenn er von der «adaptiven Aussteuerung der Kommunikation» schwadroniert. Oder bin ich der einzige, der das nicht versteht?

«Die ROI Diskussion geht weiter»

Welche Resultate erzielen wir via Social Media? Und wie sind sie zu bewerten? Noch eine Kommunikationsdisziplin, die Rätsel aufgibt und Anlass zu Diskussionen. Mit Statistik lässt sich ja bekanntlich alles beweisen.

«Neue Berufsbilder entstehen»

Sind Social Media Worker die neuen Sozialarbeiter? Wird der Community Manager zum hoch dotierten Spezialisten mit exorbitantem Bonus? – Neue Fähigkeiten sind nicht unbedingt gefragt, aber alte neu einzusetzen: Sprachkompetenz, einschliesslich die Kunst, sich kurz zu fassen; Empathie, Zeitmanagement, permanentes Lernen und Offenheit für Neues. Und Fleiss, denn Stellenbeschriebe und Reglemente sind zu revidieren en masse.

«Das Ende der Kampagne, wie wir sie kannten»

Mediamarkt-Zeitungsbeilagen und TV-Werbung beweisen, dass die penetrante Kampagne nach wie vor ihre Berechtigung hat. Es gibt immer noch Leute, die eine Botschaft glauben, wenn man sie nur oft genug wiederholt. Auch wenn es kein Followee* ist, der sie von sich gibt.

* Ein Followee ist eine Person, der du auf Twitter folgst, weil du ihre Mitteilungen interessant  findest. Du kannst @PaperlApp auf Twitter folgen, dann ist @PaperlApp dein Followee.

Und hier noch der ursprüngliche Tweet im Wortlaut:
Social-Media-Trends konkret und kurz: RT @INM BVDW: 10 Thesen zur Zukunft von Social Media in 2011 http://fb.me/vleSvxcy (via @bondybeach)

Bern Wankdorf–Zürich besser ohne SBB-App

Unterschiedliche Zeitangaben für die Abfahrt des Zuges

Korrekte Abfahrtszeit: 17.55 Uhr. Falsch: 17.54 (Treppenseite).

Bahnhof Wankdorf. Knapp vor Zug-Abfahrt treffe ich auf Gleis 3 ein. Der SBB-App zufolge und gemäss dem aushängenden Papierfahrplan müsste die S3 nach Bern um 17.55 Uhr abfahren. Die Anzeigetafel auf dem Perron zeigt als Abfahrtszeit jedoch 17.54 an. Ein Erfassungsfehler? Das kann ich mir schlecht vorstellen. Eine präzisierende Angabe? Nein, früher als nach Fahrplan verkehren öffentliche Verkehrsmittel in der Schweiz grundsätzlich nur, wenn ich superknapp dran bin und im Laufschritt daherkomme – dann aber ohne Ankündigung. Verspätungen hingegen werden auf der Anzeigetafel in einem separaten Feld in gelber Schrift angegeben. Ein individueller Fehler der Anzeigetafel? Das lässt sich prüfen, denn wie viele Dinge im Leben hat auch diese analoge Anzeige zwei Seiten. Und tatsächlich, auf der anderen Seite ist alles fahrplankonform – ein Ziffernklemmer also.
Das wäre mit einer Digitalanzeige, wie es sie in Zürich für die S-Bahn gibt, nicht passiert. Ansonsten faszinieren mich die analogen Perron-Anzeigen der Schweizerischen Bundesbahnen immer noch: die gut lesbaren Zeichen, in Weiss auf blauem Grund, übertreffen die Darstellungsqualität der neuen Digitalgeneration in meinen Augen deutlich. Perfekte Kurven statt pixeliger Kanten, da stechen halt auch Fehler schneller ins Auge. Das ist genau wie bei Publikationen: Die Darstellungsqualität auf Papier ist noch immer besser als auf dem schärfsten Bildschirm und das wird auch noch einige Zeit so bleiben. Darum verzeihe ich auch der Perronanzeige den Fehler, schliesslich ist das Backupsystem gleich auf der Rückseite. Und in meiner Hosentasche. Und auf dem Plakat.

Pixelige Darstellung auf der digitalen Perronanzeige

Pixeltreppen statt scharfe Kanten – dafür garantiert ohne Ziffernklemmer.

Schneller als die SBB-App glaubt

Übrigens: Diese S3 fährt im Bahnhof Bern um 18.00 Uhr auf Gleis 1 ein, auf dem gleichen Perron gegenüber steht dann der Intercity nach Zürich, Abfahrt 18.02 Uhr – einen kürzeren Weg und einen besseren Anschluss gibt es nicht. Die SBB-App ist aber (noch) zu doof, um diese Super-Verbindung zu finden, sie rechnet mit einer minimalen Umsteigezeit von über 2 Minuten für Bern und berücksichtigt nicht, dass die Züge am gleichen Perron halten. Ich schätze die SBB-App sehr, aber in diesem Punkt müsste man noch optimieren. Vielleicht könnte man gleich noch eine Einstellmöglichkeit für die eigene Geschwindigkeit einbauen (ich laufe/gehe/hinke/flaniere durch den Bahnhof). Damit wäre die SBB-App noch eine Klasse besser.

Die SBB-App verschwendet Lebenszeit

Beim Nachdenken über fehlende Minuten komme ich nochmals ins Grübeln. Als Pendler spare ich mit der neu endeckten Verbindung 12 Minuten, bei geschätzen 60 Bern-Reisen pro Jahr macht das 12 Stunden, bei der durchschnittlichen Mitarbeitertreue meines Arbeitgebers in 10 Jahren 6 Tage und Nächte. Mit der Zeit, die mich die App bis zur Pensionierung gekostet hätte, kann ich nun drei Wochen in die Ferien. – Hallo SBB, macht bitte vorwärts mit dem App-Tuning!

Rechtschreibung seit 2007 falsch auf Mac

Die Rechtschreibkorrektur von Apples Applikation namens Mail machte uns heute auf einen vermeintlichen Fehler aufmerksam und schlug statt «abgespeichert» lustige Alternativen vor:

Korrekturvorschläge aus dem Mac-Wörterbuch

«albgespeichert» statt abgespeichert?

Wer wohl diesen Humbug abgespiegelt hat? Korrektur gelesen hat es sicher niemand. Drüber stolpern tut aber doch ab und zu jemand, wie ein Fund in einem anderen Blog belegt: http://www.surfgarden.de/blog/2007-01/albgespeichert/. Warum hat Apple eigentlich noch kein Rechtschreib-Genius implementiert, der aufgrund der User-Aktionen solche Fehler erkennt, an Apple meldet und beim nächsten Systemupdate korrigiert? Sollte man wohl gleich patentieren lassen, die Idee …

Und hier noch der ursprüngliche Tweet:

Rechtschreibung seit 2007 falsch am Mac: http://is.gd/NPbvI9 #albgespeichert #Albtraum #Korrektorat http://twitpic.com/3vjhp5