Erscheint das Buch «Online-Marketing» im richtigen Verlag?

Mein berufliches Engagement gilt zu hundert Prozent meiner Aufgabe als Berater in einer Webagentur. Diese ist Teil des Kommunikationsunternehmens Stämpfli AG, das wie der Stämpfli Verlag zur Firmengruppe der Gebrüder Stämpfli gehört. Warum also, wurde ich gefragt, erscheint mein kleines Buch «Online-Marketing» nun nicht im Stämpfli Verlag, was ja naheliegend wäre? Hier habe ich darum festgehalten, wie ich als Autor beim Zürcher Versus Verlag gelandet bin.

TL;DR* – Management Summary

Das Manuskript «Online-Marketing» entstand auf Anfrage von Jean-Paul Thommen als Kapitel für sein Lehrbuch «Marketing – Eine umfassende Einführung». In diesem Klassiker fehlte das Thema Online-Marketing zuvor weitgehend, vom elektronischen Handel einmal abgesehen. Mit Jean-Paul Thommen und seinem Versus Verlag konnte ich vereinbaren, dass für meine Schulungen und Workshops ein Separatdruck des Kapitels zur Verfügung stehen würde. Jetzt lanciert der Verlag aber eine neue Buchreihe «VERSUS focus». Und – Überraschung! – als erster Titel erscheint da mein Kapitel «Online-Marketing» als eigenständiges, kompaktes Buch. So werde ich unerwartet vom Co-Autor zum Autor. Natürlich erscheint das Buch im richtigen Verlag, nämlich im dem, der mir ein entsprechendes Angebot gemacht hat. Der andere Verlag trägt das übrigens mit Fassung.

Studienabbrecher schreibt für Studenten

Als Student der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Zürich hatte ich einst selbst ein Buch von Jean-Paul Thommen gelesen: «Betriebswirtschaftslehre». Das war 1990, damals hatte man vom Internet erst gerüchteweise etwas vernommen. Das Studium brach ich zwar nach einem Semester ab und wandte mich den Fächern Germanistik und Medienwissenschaft zu, das Buch von Thommen wollte ich aber nicht mehr hergeben. Ich habe es seither fünf sechs Mal gezügelt.

Nun wollte es der Zufall, dass eben dieser Jean-Paul Thommen Ende 2013 bei Stämpfli in Bern einen Anlass besuchte, bei dem ich gemeinsam mit Peter Stämpfli einen Beitrag zum Thema Social Media präsentierte. Wir kamen ins Gespräch, setzten dieses auf der Heimreise im Zug nach Zürich fort und wurden uns rasch einig. Zu meinem Erstaunen war es für Prof. Dr. Jean-Paul Thommen kein Problem, dass ich im Wirtschaftsstudium nur ein Semester durchgehalten hatte. Im Gegenteil, er konnte meine Gründe für den Abbruch gut verstehen. Wichtiger war für ihn, dass ich schon lange den Wunsch hegte, ein Buch zu schreiben. Spontan sagte ich zu, sein Standardwerk um das Thema Online-Marketing zu ergänzen.

Co-Autor, berufsbegleitend

Es war vorauszusehen, dass die Arbeit am Buch möglicherweise meine Tätigkeit in der Internetagentur beeinflussen könnte, darum informierte ich umgehend meinen Vorgesetzten sowie Peter Stämpfli über die geplante Nebenbeschäftigung, zusätzlich auch die Leitung des Stämpfli Verlags. Alle freuten sich mit mir, und so machte ich mich ans Werk. Mit den Verantwortlichen des Versus Verlags konzipierte ich mein Kapitel und begann zu schreiben. Das war im Februar 2014.

Ein Lehrbuch ist ein lehrreiches Buch, auch für den Verfasser

Zur Schreibarbeit möchte ich hier nicht viel sagen. Man unterschätzt das. Es gibt immer noch etwas zu recherchieren, etwas zu verbessern oder zu aktualisieren. Immer. Den Verlagsleuten bin ich für ihre Hartnäckigkeit dankbar, obwohl mir diese mehr Arbeit bescherte, als ich erwartet hatte. Dank dem mehrfachen Nachhaken, nicht zuletzt von Jean-Paul, ist das Kapitel so verständlich und so strukturiert geworden, dass es sich gut in seinen Lehrbuchklassiker einfügt und gleichzeitig als eigenständiges Büchlein bestehen kann. Nun kann ich zwar nicht mit anderen Verlagen vergleichen, aber ich darf sagen:

Für meine Mission, etwas Klarheit und Ordnung in die dynamische Welt des Online-Marketings zu bringen, war der Versus Verlag der beste Partner, den ich mir wünschen konnte.

Das Verlagsteam wirkte kompetent als Anwalt der Leserinnen und Leser, war aber gleichzeitig offen für alle meine Vorschläge und Argumente.

Ein eigenständiges Büchlein

Ende März 2015 informierte mich der Versus Verlag über neue Pläne mit meinem Kapitel wie folgt: «Es wird ein richtiges eigenständiges Büchlein werden, nicht wie ein Sonderdruck aus einer Zeitschrift.» Sollte der Verlag nun mit dem Büchlein etwas verdienen, erhalte ich davon einen kleinen Anteil. Was angesichts der unzähligen Abende und Wochenenden, die ich ins Manuskript investiert habe, wohl ein symbolischer Betrag werden dürfte. Aber immerhin. Letztlich habe ich das Projekt ja nicht des Geldes wegen angepackt, sondern weil für ein Standard-Lehrmittel für Marketing, und damit für angehende Manager, das Thema Online-Marketing beschrieben werden musste. Um diese Aufgabe zu erfüllen, hatte ich keine Wahl. Nur der Versus Verlag hat den «Thommen», zu dem mein Kapitel auch gehört.

Eineinhalb Jahre bis zum ersten gedruckten Buch

Von der ersten Konzeptbesprechung beim Verlag bis zum Erscheinen des Buches «Marketing» von Jean-Paul Thommen vergingen rund 18 Monate. Dass meine Aufgabe unterwegs noch angepasst und erweitert wurde und ein zweites, kompaktes Lehrbuch zum Thema Online-Marketing entstand, freut mich umso mehr. Es bestätigt, dass sich die Arbeit gelohnt hat, und dass der Versus Verlag genau der richtige Partner war für meinen latenten Wunsch, einen handlichen Überblick zum Thema zu schaffen. «Online-Marketing – Die Grundlagen im Griff» sollte noch im Oktober 2015 physisch verfügbar und im Buchhandel erhältlich sein.

*

tl;dr
too long; didn’t read – der Internet-Slang-Ausdruck, ursprünglich abwertend für überlange Kommentare in Foren, ist mittlerweile auch als Titel für die Zusammenfassung längerer Artikel gebräuchlich.

Einfacher geht es nicht: Tweets in WordPress zitieren

Hier zeige ich ganz kurz, wie super-einfach das Zitieren von Tweets mit der neuen Version von WordPress (3.4) geworden ist. Um im Beitrag einen Tweet anzuzeigen, kopiert man einfach die Tweet-URL in den Editor, das sieht dann so aus:

Tweet-URL zischen normalen Textzeilen im WordPress-Editor.

Die mittlere Zeile ist die Tweet-URL. Reinkopieren, fertig.

Das elegante Resultat: der Original-Tweet mit allen Links erscheint im Artikel

Normaler Text über dem Tweet.

Weiter im Text unter dem Tweet.

Und wo findet man die Tweet-URL?

Auf der persönlichen Seite auf Twitter.com ist der Veröffentlichungszeitpunkt mit der individuellen Adresse des einzelnen Tweets verknüpft. Er ist rechts oben bei jedem Tweet angegeben, entweder als Zeitangabe wie 23h oder als Datum.

Screenshot von twitter.com/telmiger

Die Zeitangabe ist verlinkt mit der individuellen URL des Tweets.

Sehr cool, oder? Also bei mir war das da oben wohl der letzte Tweet-Screenshot für einige Zeit.

Social-Media-Trends 2011 konkret und kurz

In einem sehr interessanten Artikel hat der deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zehn Thesen zur nahen Zukunft von Social Media kurz und konkret zusammengestellt. Hier eine Zusammenfassung, ergänzt mit eigenen Bemerkungen und Fragen.

«Social Media wird in Unternehmensorganisationen integriert»

Social Media hält in Unternehmen Einzug, ob sie es wollen oder nicht. Ob jene, die es wollen, es auch gut organisieren?

«Employer Branding 2.0»

Das Image als Arbeitgeber wird mitgeprägt durch die mitteilsamsten Angestellten, dazu Ex-Angestellte, Geschäftspartner, Nachbarn, … Nur in wenigen Fällen hat deswegen die Stellenanzeige ausgedient. Und ob sich wirklich Geld sparen lässt, wenn man darauf verzichtet?

«Die Produktentwicklung wird sozialisiert»

Anwender-Rückmeldungen sind wichtig für die Verbesserung von Produkten. Und viel Feedback ist besser als wenig. Aber ist viel und schnell wirklich besser als wenig und profund?

«CRM wird nicht mehr sein, was es war»

Menschen ernst nehmen und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren, war schon bisher wichtig. Nun kommt noch das Monitoring dazu. CRM-Systeme könnten helfen – aber wann und wie?

«Unternehmen aus der zweiten Reihe springen auf»

Social-Media-Budgets in kleinen und mittelgrossen Unternehmen – gibt es das? Ist es nicht eher so, dass Mitarbeitende Zeit abzweigen, ohne zu fragen? Oder in der Freizeit weiter für das Unternehmen und sich selbst Social Branding betreiben?

«Social Media ist mehr als Facebook»

Neue Online-Spielwiesen und Apps entstehen laufend. Doch was wird Bestand haben? Wo lohnen sich Investitionen? Neben Blogs wette ich auf individualisierte Newsströme wie Flipboard für iPad und paper.li für das Web, wobei die attraktive Aufbereitung durch den Aggregator immer wichtiger wird.

«„Social Intelligence“ wird zum Erfolgsfaktor»

Monitoring optimieren und neu gewonnenes Wissen sinnvoll nutzen sind echte Herausforderungen für Unternehmen. Das versucht wohl auch der BVDW auszudrücken, wenn er von der «adaptiven Aussteuerung der Kommunikation» schwadroniert. Oder bin ich der einzige, der das nicht versteht?

«Die ROI Diskussion geht weiter»

Welche Resultate erzielen wir via Social Media? Und wie sind sie zu bewerten? Noch eine Kommunikationsdisziplin, die Rätsel aufgibt und Anlass zu Diskussionen. Mit Statistik lässt sich ja bekanntlich alles beweisen.

«Neue Berufsbilder entstehen»

Sind Social Media Worker die neuen Sozialarbeiter? Wird der Community Manager zum hoch dotierten Spezialisten mit exorbitantem Bonus? – Neue Fähigkeiten sind nicht unbedingt gefragt, aber alte neu einzusetzen: Sprachkompetenz, einschliesslich die Kunst, sich kurz zu fassen; Empathie, Zeitmanagement, permanentes Lernen und Offenheit für Neues. Und Fleiss, denn Stellenbeschriebe und Reglemente sind zu revidieren en masse.

«Das Ende der Kampagne, wie wir sie kannten»

Mediamarkt-Zeitungsbeilagen und TV-Werbung beweisen, dass die penetrante Kampagne nach wie vor ihre Berechtigung hat. Es gibt immer noch Leute, die eine Botschaft glauben, wenn man sie nur oft genug wiederholt. Auch wenn es kein Followee* ist, der sie von sich gibt.

* Ein Followee ist eine Person, der du auf Twitter folgst, weil du ihre Mitteilungen interessant  findest. Du kannst @PaperlApp auf Twitter folgen, dann ist @PaperlApp dein Followee.

Und hier noch der ursprüngliche Tweet im Wortlaut:
Social-Media-Trends konkret und kurz: RT @INM BVDW: 10 Thesen zur Zukunft von Social Media in 2011 http://fb.me/vleSvxcy (via @bondybeach)