Richtig oder verkehrt?

Unterführung Bahnhof Bern – Pfeilbemalung auf Boden und Decke

Manchmal gehe ich gegen die Pfeilrichtung durch den Berner Bahnhof. – Nicht, weil ich Zürcher bin, sondern weil es aufgrund der Menschenströme sinnvoll ist. Grundsätzlich versuche ich, mich unterwegs so zu verhalten, dass alle möglichst angenehm reisen können.

Das gilt leider nicht für alle Passagiere unserer Bundes- und Regionalbahnen. Was ich beispielsweise nicht mache:

  • Füsse auf dem Sitz vis-à-vis lagern, mit oder ohne Schuhe.
  • Kinofilme auf dem Tablet schauen.
  • Game-Getöse, Musik oder Klingeltöne durch den Wagon schallen lassen.
  • Fingernägel feilen, lackieren oder kauen.
  • Haare frisieren, schminken, parfümieren.
  • Nachrichten mit vernehmbarem Tastenklick ins Smartphone hacken. (Gut ich tippe auf dem Laptop auch nicht lautlos.)
  • Am Telefon mit dem Lebenspartner streiten oder Freunde in Liebensdingen coachen.
  • Zeitungen mit halbfertigen Rätseln liegen lassen. (Ich löse lieber Programmier-Rätsel.)
  • Auf dem Weg zum Autosalon ein paar Bierchen kippen. (Gut, besser man macht das im Zug als im Auto.)
  • Jassen.

Verhalte ich mich richtig oder verkehrt? Bin ich zu angepasst oder zu bünzlig? Falls Sie mich im Zug antreffen, sagen Sie es mir ruhig – ich habe auch schon mit Fremden spontan ein Dosenbier genossen …

Thomas Elmiger
Berater Internet

Original erschienen auf Papier als Kolumne «Blickpunkte» in Die Marginalie 1/2017, Hauszeitschrift der Stämpfli Gruppe Bern, www.staempfli.com

Erscheint das Buch «Online-Marketing» im richtigen Verlag?

Mein berufliches Engagement gilt zu hundert Prozent meiner Aufgabe als Berater in einer Webagentur. Diese ist Teil des Kommunikationsunternehmens Stämpfli AG, das wie der Stämpfli Verlag zur Firmengruppe der Gebrüder Stämpfli gehört. Warum also, wurde ich gefragt, erscheint mein kleines Buch «Online-Marketing» nun nicht im Stämpfli Verlag, was ja naheliegend wäre? Hier habe ich darum festgehalten, wie ich als Autor beim Zürcher Versus Verlag gelandet bin.

TL;DR* – Management Summary

Das Manuskript «Online-Marketing» entstand auf Anfrage von Jean-Paul Thommen als Kapitel für sein Lehrbuch «Marketing – Eine umfassende Einführung». In diesem Klassiker fehlte das Thema Online-Marketing zuvor weitgehend, vom elektronischen Handel einmal abgesehen. Mit Jean-Paul Thommen und seinem Versus Verlag konnte ich vereinbaren, dass für meine Schulungen und Workshops ein Separatdruck des Kapitels zur Verfügung stehen würde. Jetzt lanciert der Verlag aber eine neue Buchreihe «VERSUS focus». Und – Überraschung! – als erster Titel erscheint da mein Kapitel «Online-Marketing» als eigenständiges, kompaktes Buch. So werde ich unerwartet vom Co-Autor zum Autor. Natürlich erscheint das Buch im richtigen Verlag, nämlich im dem, der mir ein entsprechendes Angebot gemacht hat. Der andere Verlag trägt das übrigens mit Fassung.

Studienabbrecher schreibt für Studenten

Als Student der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Zürich hatte ich einst selbst ein Buch von Jean-Paul Thommen gelesen: «Betriebswirtschaftslehre». Das war 1990, damals hatte man vom Internet erst gerüchteweise etwas vernommen. Das Studium brach ich zwar nach einem Semester ab und wandte mich den Fächern Germanistik und Medienwissenschaft zu, das Buch von Thommen wollte ich aber nicht mehr hergeben. Ich habe es seither fünf sechs Mal gezügelt.

Nun wollte es der Zufall, dass eben dieser Jean-Paul Thommen Ende 2013 bei Stämpfli in Bern einen Anlass besuchte, bei dem ich gemeinsam mit Peter Stämpfli einen Beitrag zum Thema Social Media präsentierte. Wir kamen ins Gespräch, setzten dieses auf der Heimreise im Zug nach Zürich fort und wurden uns rasch einig. Zu meinem Erstaunen war es für Prof. Dr. Jean-Paul Thommen kein Problem, dass ich im Wirtschaftsstudium nur ein Semester durchgehalten hatte. Im Gegenteil, er konnte meine Gründe für den Abbruch gut verstehen. Wichtiger war für ihn, dass ich schon lange den Wunsch hegte, ein Buch zu schreiben. Spontan sagte ich zu, sein Standardwerk um das Thema Online-Marketing zu ergänzen.

Co-Autor, berufsbegleitend

Es war vorauszusehen, dass die Arbeit am Buch möglicherweise meine Tätigkeit in der Internetagentur beeinflussen könnte, darum informierte ich umgehend meinen Vorgesetzten sowie Peter Stämpfli über die geplante Nebenbeschäftigung, zusätzlich auch die Leitung des Stämpfli Verlags. Alle freuten sich mit mir, und so machte ich mich ans Werk. Mit den Verantwortlichen des Versus Verlags konzipierte ich mein Kapitel und begann zu schreiben. Das war im Februar 2014.

Ein Lehrbuch ist ein lehrreiches Buch, auch für den Verfasser

Zur Schreibarbeit möchte ich hier nicht viel sagen. Man unterschätzt das. Es gibt immer noch etwas zu recherchieren, etwas zu verbessern oder zu aktualisieren. Immer. Den Verlagsleuten bin ich für ihre Hartnäckigkeit dankbar, obwohl mir diese mehr Arbeit bescherte, als ich erwartet hatte. Dank dem mehrfachen Nachhaken, nicht zuletzt von Jean-Paul, ist das Kapitel so verständlich und so strukturiert geworden, dass es sich gut in seinen Lehrbuchklassiker einfügt und gleichzeitig als eigenständiges Büchlein bestehen kann. Nun kann ich zwar nicht mit anderen Verlagen vergleichen, aber ich darf sagen:

Für meine Mission, etwas Klarheit und Ordnung in die dynamische Welt des Online-Marketings zu bringen, war der Versus Verlag der beste Partner, den ich mir wünschen konnte.

Das Verlagsteam wirkte kompetent als Anwalt der Leserinnen und Leser, war aber gleichzeitig offen für alle meine Vorschläge und Argumente.

Ein eigenständiges Büchlein

Ende März 2015 informierte mich der Versus Verlag über neue Pläne mit meinem Kapitel wie folgt: «Es wird ein richtiges eigenständiges Büchlein werden, nicht wie ein Sonderdruck aus einer Zeitschrift.» Sollte der Verlag nun mit dem Büchlein etwas verdienen, erhalte ich davon einen kleinen Anteil. Was angesichts der unzähligen Abende und Wochenenden, die ich ins Manuskript investiert habe, wohl ein symbolischer Betrag werden dürfte. Aber immerhin. Letztlich habe ich das Projekt ja nicht des Geldes wegen angepackt, sondern weil für ein Standard-Lehrmittel für Marketing, und damit für angehende Manager, das Thema Online-Marketing beschrieben werden musste. Um diese Aufgabe zu erfüllen, hatte ich keine Wahl. Nur der Versus Verlag hat den «Thommen», zu dem mein Kapitel auch gehört.

Eineinhalb Jahre bis zum ersten gedruckten Buch

Von der ersten Konzeptbesprechung beim Verlag bis zum Erscheinen des Buches «Marketing» von Jean-Paul Thommen vergingen rund 18 Monate. Dass meine Aufgabe unterwegs noch angepasst und erweitert wurde und ein zweites, kompaktes Lehrbuch zum Thema Online-Marketing entstand, freut mich umso mehr. Es bestätigt, dass sich die Arbeit gelohnt hat, und dass der Versus Verlag genau der richtige Partner war für meinen latenten Wunsch, einen handlichen Überblick zum Thema zu schaffen. «Online-Marketing – Die Grundlagen im Griff» sollte noch im Oktober 2015 physisch verfügbar und im Buchhandel erhältlich sein.

*

tl;dr
too long; didn’t read – der Internet-Slang-Ausdruck, ursprünglich abwertend für überlange Kommentare in Foren, ist mittlerweile auch als Titel für die Zusammenfassung längerer Artikel gebräuchlich.

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Blickpunkte

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Thomas Elmiger
Berater Publikationssysteme

Original erschienen auf Papier als Kolumne «Blickpunkte» in: Die Marginalie 4/2012, Hauszeitschrift Stämpfli Gruppe Bern,  www.staempfli.com