Übrigens: Es heisst «der App…

… bzw. «l’App». Installiert auf einem schwarzen Schneidbrett mit elegant gerundeten Kanten präsentiert sich gluschtig ein Stück, das kürzlich vom Grill heruntergeladen wurde. Die Anzeige ist ein Fundstück aus der Rubrik «Online» in 20 Minuten, entdeckt am 26.1.2011:

Anzeige «Bon App.» für Schweizer Fleisch

Anzeige «Bon App.» für Schweizer Fleisch

Es stellt sich die Frage, ob den Titel «Bon App.» auch alle – insbesondere jüngere – Leute verstehen, denn persönlich empfinde ich den französischen Ausdruck Bon App, die Kurzform von Bon appétit, nicht gerade als modern.

Appetit auf Statistik?

Wie gebräuchlich Begriffe in der Literatur sind oder waren, lässt sich seit kurzer Zeit mit dem Ngram Viewer von Google prüfen. Die Popularitätskurven für «Bon App» und «bon appétit» erweisen sich als identisch und verlaufen konstant flach in der Höhe von 0,00000000% des Untersuchungskorpus mit der Spracheinstellung «German». Man beachte die Präzision der Angabe mit 8 Stellen hinter dem Komma, wenn ich richtig gezählt habe. Die Vergleichskurve für «Guten Appetit» ist hingegen aufschlussreich, die kulinarische Literatur (oder ist es der Anstand?) scheint in den letzten gut 30 Jahren einen regelrechten Boom zu erleben.

Vergleich der Verwendung von Bon Appetit bzw. Guten Appetit

Bon Appetit: in der Literatur nicht statistisch relevant.

Im Französischen dagegen ist ein Niedergang des Ausdrucks «bon appétit» zu beobachten, der innert knapp 200 Jahren rund 50% einbüsst und bei 0,00002 Prozent landet. Andererseits ist das immer noch mehr als doppelt so viel wie der deutsche Wert nach dem Aufschwung. Und was sagt uns das? Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Was aber sicher gilt: Fressen kommt vor der Moral. En Guete!

Hier noch der ursprüngliche Tweet:
Übrigens: Es heisst «der App» bzw. «l’App» – ob das auch alle Leute verstehen? http://is.gd/DM4xEi http://twitpic.com/3ttsss

Warum PaperlApp?

«Papperlapapp – Papier oder App? – darüber zu diskutieren lohnt sich nicht. Sich mit beidem auseinanderzusetzen aber schon.»

Der App-Hype wird vorüber gehen, sobald mobiler Webzugang und mobiles Computern alltäglich geworden sind. Die Qualitäten der Offline-Medien wie Haptik, Optik, Festigkeit und Lesbarkeit werden wieder wichtiger und ihre Wertschätzung dürfte wieder steigen. Software ist weich und flüchtig, ideal für kurzlebige News – Offline-Konzepte wie Papier, Brettspiele oder Stoffe dagegen sind greifbare Kultur, dauerhaft und verbindlich.

In diesem Blog sind Vor- und Nachteile, gute und schlechte Beispiele der Online- und der Offline-Medien das Thema … und alles, was mich sonst noch interessiert.

Aktualisiert am 3. November 2012 – und immer noch nicht fertig.